6.2 Kosten für das Unternehmen
6.2.1 Aufnahmekosten
Zunächst einmal entstehen Kosten beim Aufnehmen der späteren Streaming Datei. Möchte man nur Audiodateien als Streaming verwenden, muss man wiederum unterscheiden, um was für eine Art von Audiodatei es sich handeln soll. Steht die Soundquelle auf einer Musik CD oder als WAV Datei (unkomprimierte Audiodatei unter Microsoft Windows) zur Verfügung, muss man die Datei nur noch mit einem Encoder in das gewünschte Streaming Format umwandeln. Muss man den Ton erst noch selbst aufnehmen, so benötigt man schon deutlich mehr Equipment. Für Musikaufnahmen kann man sich an ein Tonstudio wenden. Die Preisskala beginnt bei circa € 50 pro Stunde für ein Tonstudio mit Techniker.1 Man kann auch mit entsprechender Software selbst am Computer Musik aufnehmen und abmischen. Dafür wird aber ein großes Verständnis für die Software und die Aufnahmegeräte vorausgesetzt, und das Ergebnis kann oftmals nicht mit einer professionellen Produktion mithalten.
Für die folgenden Geräte, die für die Ton- oder Videoaufnahmen gebraucht werden, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte. Die Preisangaben geben nur einen ungefähren Rahmen an, was ein entsprechendes Gerät in der gewünschten Qualität im Schnitt im Fachhandel kostet. Bei PPC Music unter der Homepage www.ppc-music.de oder bei dem Musikhaus Thomann unter www.thomann.de findet man eine große Auswahl an passenden Geräten. Es ist empfehlenswert, sich generell im Fachhandel genau beraten lassen, welches Gerät nun für die eigenen Ansprüche das am besten Geeignete ist. Bei der Wahl der passenden DV Kamera sollte man sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und die Kamera nach eingehender Beratung im Fachhandel kaufen.
Für Sprachaufnahmen, die man selbst produzieren und nicht auf ein Tonstudio ausweichen möchte, empfiehlt es sich, eine Sprecherkabine einzurichten. Ein gutes Mikrofon ist in jedem Fall unumgänglich. Man sollte hier mindestens € 100 investieren. Kondensator-Mikrofone eignen sich besser als dynamische Mikrofone, erstere benötigen jedoch noch einen leistungsstarken Vorverstärker, der ab € 100 erworben werden kann. Eine hochwertige Soundkarte vorausgesetzt, kann man die vorverstärkten Tonsignale direkt an den PC schicken und dort digital abmischen. Hierbei muss man beachten, dass der Lüfter des Computers nicht zu laut ist, da dieser sonst ungewollte Nebengeräusche erzeugt. Eventuell muss der PC in ein anderes Zimmer als die Sprecherkabine verlegt werden. Hochwertige Kabel sind in jedem Fall wichtig, da sonst ebenfalls Störgeräusche entstehen können. Für den Bau der Sprecherkabine genügt bei normalem Geräuschpegel in der Umgebung ein Raum aus Spanplatten, der von innen mit Noppenschaum ausgekleidet wird.2
Für Tonaufnahmen direkt vor Ort hat sich ein MD-Recorder (Mini-Disc-Recorder) bewährt, der ab € 100 erhältlich ist. Für Interviews empfiehlt es sich, ein Ansteckmikrofon zu verwenden, wobei es im Fachhandel gute Modelle schon ab € 50 gibt.3
Für Videoaufnahmen empfiehlt es sich, eine Mini-DV Kamera zu verwenden, die die Daten auch schon in digitaler Form darbietet, was den Transfer auf den Computer erleichtert. Ein guter DV-Camcorder ist für circa € 1500 mit Stativ zu erhalten. Eine Web-Cam, die allerdings nur bei Live-Bildern vom Arbeitsplatz sinnvoll ist und keine besonders gute Bildqualität erreicht, kostet circa € 50.
Insgesamt muss man also circa € 1800 investieren, um sich die nötigsten Geräte für die Produktion von Streaming Video und Audio selbst anzuschaffen. Wenn die Aufnahmen nur für ein einmaliges Projekt gedacht sind, oder man nur selten Streaming Media anbietet, lohnt es sich, das entsprechende Equipment zu mieten. Möchte man beispielsweise auf einen DAT Rekorder zurückgreifen, um damit digitale Tonaufnahmen zu machen, kann man einen solchen schon ab € 11,60 pro Tag mieten.4 Eine brauchbare Neuanschaffung würde im Fachhandel je nach Gerät mindestens € 250 kosten.
1: vgl. http://www.guxme.de/Musik/Tonstudios/
2: vgl. Steinwachs: Radiobeiträge im Eigenbau, PC & Musik 03/2004, S. 70
3: Ebenda
4: vgl. http://www.miet24.de/mieten/elektronik/ton-und-beschallung/aufzeichnung-wiedergabe*
*aktualisiert am 01.09.2014
