5. Streaming Media Software
 

 

5.3 QuickTime von Apple – Einbettung von MPEG-4

 

Das aktuelle QuickTime 6.5 Softwarepaket von Apple setzt sich aus verschiedenen einzelnen Programmen zusammen. Für den Endkunden, der die Streaming Angebote nutzen will, gibt es den QuickTime Player. Nur im Betriebssystem des Apple Macintosh ist dieser bereits vorhanden, wobei Benutzer von Windows den kostenlosen Player zuerst aus dem Internet herunterladen und installieren müssen. Die Downloads der QuickTime Softwarekomponenten lassen sich unter der Adresse www.apple.com/quicktime/ finden.1

 

Der QuickTime Streaming Server (QTSS) ist im Gegensatz zu den Servern seiner beiden Konkurrenten RealNetworks und Microsoft kostenlos. Er ist Bestandteil des Betriebssystems der aktuellen Apple Macintosh Rechner und verrichtet auch nur auf dem Betriebssystem von Apple seine Arbeit.

 

Der Darwin Streaming Server (DSS) von Apple ist ein Open-Source Server für Linux, Solaris und Windows NT/2000. Open–Source bedeutet, dass das Programm kostenlos und der Quellcode der Software freigegeben ist. Dieser kann von jedem Anwender durch eigene Programmierung geändert oder ergänzt werden. Der Darwin Streaming Server basiert auf dem QuickTime Streaming Server. Über die Homepage der Darwin Developer Connection kann man sich über dieses Open–Source Projekt unter der Adresse http://developer.apple.com/darwin/projects/streaming/ informieren. Der Darwin Streaming Server wird kontinuierlich optimiert und verbessert. Weiterhin wird daran gearbeitet, ihn auf andere Betriebssysteme zu übertragen.

 

Zur Erstellung von Streaming Media benötigt man den QuickTime Player Pro. Dieser kostet € 40,60.2 Das QuickTime eigene Format der Streaming Dateien hat die Endung MOV. Wie oben bereits erwähnt arbeitet QuickTime mit einem MPEG-4 Codec, was ermöglicht, dass mit QuickTime erstellte MPEG-4 Streams nicht unbedingt in das MOV Format umgewandelt werden müssen. Man kann Streaming Videos im MP4 Format erstellen. Eine Gruppe von Firmen und Instituten haben sich auf diesen Standard geeinigt. Dieses Format kann mit jedem standardkonformen MPEG-4 Player abgespielt werden. „Um sicherzustellen, dass alle beteiligten Parteien dieselben MPEG-4 Spezifikationen verwenden, haben Apple, Cisco, IBM, Kasenna, Philips und Sun die Internet Streaming Media Alliance (ISMA) ins Leben gerufen. Diese Allianz, der inzwischen weitere Firmen und Institute beigetreten sind, legt verbindliche MPEG-4-Normen fest, um die Kompatibilität unabhängiger Implementierungen zu gewährleisten.“3 DivX unterstützt diesen Standard jedoch nicht.

 

Der QuickTime Broadcaster ist eine kostenlose Software, mit deren Hilfe man Live–Events für die Übertragung im Internet aufzeichnen und codieren kann. Der QuickTime Broadcaster unterstützt eine Reihe von DV–Kameras und Webcams für eine Aufnahme von Video über eine FireWire Karte. Man kann das Streaming entweder live über das Internet schicken oder für ein späteres Video–on-Demand auf dem Server speichern.

 

In einem Videoqualitätstest der Computerzeitschrift „c´t“ vom Oktober 2003 wurde der QuickTime MPEG-4 Codec in der besten Qualitätsstufe getestet. Hierbei hat QuickTime im Vergleich zu seinen Konkurrenten etwas schlechter abgeschnitten. Windows Media und Real Media erreichen ein annähernd gleich gutes Ergebnis. Auch DivX schnitt besser ab als QuickTime, wobei fairerweise erwähnt werden sollte, dass QuickTime hauptsächlich dafür ausgelegt ist, Streaming Media zu erzeugen. Die im Test von allen Konkurrenten erstellten Videos waren von einer sehr hohen Bildqualität und mit ihrer dementsprechend hohen Bitrate eher für das Brennen auf CDs als für das Internet geeignet.4

 


1: vgl. http.//www.apple.com/quicktime

2: Ebenda

3: http:// www.heise.de/ix/artikel/2002/09/060/

4: vgl.: Zota: Kompressionisten, c´t Magazin für Computertechnik 10/2003, S. 146-159

 

 

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