4. Protokollarchitekturen und Kommunikationsmodelle
 

 

4.3 HTTP-Streaming

 

Man kann Streaming Media auch im Netz präsentieren, ohne auf einen Streaming Server zurückgreifen zu müssen. Das Web-Protokoll HTTP (HyperText Transfer Protocol), das aus der Anfangsfolge „http.//“ in Internet Adressen bekannt ist, ist das standardgemäße Transferprotokoll im Internet. Entwickelt wurde HTTP 1989/1990 zur Übermittlung von Dokumenten, die Verweise auf andere Dokumente, auch Links genannt, enthalten. Derartige multimediale Dokumente werden auch als „Web-Content“ bezeichnet.1 Neben einer Textdatei kann der Web-Content „eine beliebige binäre Datei darstellen, also auch eine Datei mit Audio bzw. Video oder mit einer Mischung dieser beiden Medien. Daher kann das universelle HTTP auch als Streaming-Protokoll eingesetzt werden, wobei man von Streaming mittels http spricht. In diesem Fall werden die Streaming-Inhalte (Audio, Video) direkt per HTTP vom Web-Server versendet.“2

 

Diese Art des Streaming bringt einige Nachteile mit sich. So kann der Media Player den Stream eigentlich erst wiedergeben, wenn er komplett auf dem Rechner eingegangen ist. Dieses Problem wird beseitigt, indem der Browser dafür sorgt, dass die Adresse, unter der die Streaming Datei aufgerufen werden kann, direkt an den Media Player weitergegeben wird. Dieser ruft die Datei dann selbständig auf und gibt sie als Stream wieder.3

 

„[HTTP nutzt]… das Protokoll TCP, das Quittungen verwendet, um die Wiederholung der Übertragung von verlorengegangenen bzw. fehlerhaften Datensegmenten zu veranlassen. Dies behindert die Übermittlung von Echtzeitdaten wie Audio und Video.“4

 

Schließlich kann man den Stream nicht Vor- oder Zurückspulen.

 


1: vgl. Badach, Rieger, Schmauch: Web-Technologien, S. 66-67

2: Badach, Rieger, Schmauch: Web-Technologien, S. 277

3: vgl. Badach, Rieger, Schmauch: Web-Technologien, S. 278

4: Ebenda

 

 

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