2.3 Entwicklung des Films
2.3.1 Erste bewegte Bilder
Der Anfang der Entwicklung der Filmtechnik liegt genau genommen im Jahr 1872, als der englische Fotograf Edward Muybridge erstmals eine bewegte Szene mit mehreren zeitlich versetzt ausgelösten Kameras aufnahm. 1879 konstruierte er den Vorläufer eines Filmprojektors, das Zoopraxiskop, mit dessen Hilfe man die gesamten Einzelbilder auf die Leinwand bringen konnte, um den Eindruck eines Films zu erwecken. Durch die Erfindung der Reihenbildkamera im Jahr 1883 konnte man nun auch mit einem einzigen Gerät mehrere Bilder nacheinander aufnehmen. Die ersten Filmprojektoren, wie sie nach 1884 in Deutschland eingesetzt wurden, bestanden aus einer drehbaren Scheibe, die Glasplättchen mit den Einzelbildern enthielt und nach Einwurf einer Münze per Elektromotor angetrieben wurde. Der Nachteil bestand allerdings darin, dass immer nur eine Person den Film betrachten konnte. Der erste wirkliche Filmprozess wurde 1891 von Thomas Alva Edison entwickelt. Er arbeitete mit einem 35 Millimeter breiten Film, dessen Maße noch heute als internationaler Standard gelten.1
„Erst die Gebrüder Lumiere aus Paris verhalfen dem Film zum Durchbruch, indem sie 1895, also vier Jahre nach Edison, ein ausgereiftes kinematisches Verfahren entwickelten, so dass ein gedrehter Film nun auf einer Projektionswand einem großen Publikum gezeigt werden konnte.“2
Im Jahr 1892 erzeugte Emile Reynaud über elektrische Impulse Geräusche zu einem seiner Filme. Vier Jahre später kombinierte Edison den Filmprojektor mit einem Phonographen, um Hintergrundmusik zum Film abzuspielen.3
Das Verfahren „Technicolor“ ermöglichte es ab 1917, dass Farbe auf dem Filmstreifen enthalten war, und so etablierte sich neben Filmen in schwarz-weiß langsam im Zuge der Verbesserung der Technik der Farbfilm.4
1: vgl. Walter: Digitale Videobearbeitung, Landsberg 2003, S. 27-29
2: Walter: Digitale Videobearbeitung, S. 29
3: vgl. Walter: Digitale Videobearbeitung, S. 30
4: vgl. Walter: Digitale Videobearbeitung, S. 33